Unsicherheit und Angst überwinden - Erfahrungsbericht #192

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Episode 192: Shqipe stammt aus dem Kosovo, hat viele Umzüge erlebt und lebt nun in Deutschland. Durch die innere Kindarbeit fühlt sie sich heute gut und kann trotz äußerer Herausforderungen ruhig und entspannt bleiben. Shqipe hat Unsicherheit und Angst überwunden. Früher hatte sie Schuldgefühle und fühlte sich eingeschränkt im Umgang mit ihren Kindern, doch durch diese Arbeit kann sie nun anders mit ihnen umgehen, ohne Schuldgefühle. Shqipe ermutigt andere, die sich unsicher fühlen oder keinen Zugang zu solcher Arbeit haben, durch den Prozess zu gehen und sich in einem sicheren Rahmen zu üben, um die Veränderung zu erleben. 

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Unsicherheit und Angst überwinden - Erfahrungsbericht 

Stefan:

Es folgt Episode 192 und ich freue mich riesig, weil ich heute nicht alleine hier bin. Ich habe die wunderbare Shqipe bei mir, die von sich erzählt, von ihrem eigenen Weg, von ihrer eigenen inneren Kindreise und da darfst du gespannt sein. Da gibt es heute sehr viel Emotionales zu hören und ich wünsche dir dabei ganz viel Freude Herzlich willkommen und grüß dich beim Podcast heile dein inneres Kind Ich bin dein Gastgeber Stefan Peck und ich unterstütze dich auf deinem Weg mit deinem inneren Kind. Hallo, Servus und herzlich willkommen da draußen. Du da draußen, der uns jetzt gerade lauscht oder uns zuschaut, ich freue mich, dass ich heute nicht alleine bin. Herzlich willkommen, Schippe, so schön, dass du da bist.

Shqipe:

Guten Morgen, Stefan. Ich freue mich auch, dass ich hier bin, mit denen ich spreche.

Stefan:

Sehr schön. Wir zwei plaudern gleich so ein bisschen über deine innere Kind-Reise, über den Weg, den du jetzt hinter dir hast. Nimm uns doch mal so ein bisschen mit. Erst mal, wer bist du, Shqipe? Wie lebst du heute, wie geht es dir gerade, jetzt so heute an diesem Montagmorgen, wo wir zweites aufnehmen?

Shqipe:

Also ich bin die Shqipe, wie du mich schon bereits vorgestellt hast. Ich komme aus dem Kosovo, dort bin ich geboren und in meinem Leben gab es viele Umzüge. Unter einem ist das Land auch das erste in Deutschland, wo ich mehrmals umgezogen bin und das letzte Mal vor vier Jahren. Ich befinde mich gerade genau in einem sehr guten Zustand, durchdank der inneren Kindarbeit, die ich seit zwei Jahren eigentlich durchgehend mit mir mache. Und mit deiner Unterstützung natürlich auch. Und heute an dem Montagmorgen, obwohl es heute Morgen nicht so angenehm war und das Leben dazwischen kam, geht es mir jetzt in diesem Zusammenhang mit dir in diesem Raum sehr gut, weil ich gelernt habe, trotz allem, was im Tag passiert, mit mir und mit dem, was in mir ist, umzugehen.

Stefan:

Und

Shqipe:

das fühlt sich heute, wie gesagt, nach dem, was war heute Morgen, sehr gut an, dass ich das geschafft habe und hier bin und mich trotzdem hier mit dir unterhalten kann. Ganz in Ruhe und entspannt.

Stefan:

Voll gut. Wenn du das so sagst, dann klingt das jetzt so, jetzt geht das, wenn im Außen irgendwas passiert. Früher ist das nicht gegangen. Wie kann ich mir das vorstellen? Wie wäre jetzt so ein Morgen, wenn heute so unerwartete Dinge passieren, wie du hast ja zwei Kinder, wenn da irgendwas ist, so wie heute Morgen, was nicht so läuft, wie wir Eltern uns das manchmal wünschen. Wie wäre das früher gewesen?

Shqipe:

Also da hätte ich auch ganz viele Schuldgefühle gefühlt in mich und dadurch hätte ich gar nicht so richtig die Kontrolle zu handeln und hätte vielleicht, wäre aus mir gegangen, hätte vielleicht mich anders mit meinen Kindern auch verhalten und hätte nicht das gewünschte Ergebnis dann auch dadurch erzielt. Und so kann ich natürlich immer noch in Ruhe, und ja, nicht immer natürlich, aber auch wenn es nicht immer in Ruhe ist, kann ich mir das meinen Kindern immer anders beibringen und anders erklären, warum das gerade so ist. Und dadurch haben sie mehr Verständnis und kommen eher ins Tun, als dass ich vorher zum Beispiel mit meinem Durcheinander selbst in mir, wo ich dann Wenn ich aus der Struktur kam, einfach so viel Durcheinander in mir kam, wo ich nicht wusste, wie ich jetzt weitermachen soll, weil mein Tag jetzt irgendwie ganz anders verlaufen würde, als ich sowas geplant hätte. Wenn ein Kind jetzt krank ist am Morgen oder einfach keine Lust hat, in die Schule zu gehen oder irgendwie was versucht, seine Grenzen zu überziehen mit der Mutter, weil es größer wird und erwachsener wird. Und da bin ich jetzt, habe ich eine andere Haltung in mir, die ich gegenüber meinen Kindern vertreten kann. Und das wirkt auch bei ihnen jetzt anders als vorher. Das heißt, es ist ein gegenseitiges Miteinander und ohne Schuldgefühle bei mir, die mich halt immer tagelang und wochenlang vielleicht mitgezogen haben, wenn ich mich mal anders verhalten habe, wie ich es wollte.

Stefan:

Das

Shqipe:

ist nicht immer möglich, auch nicht als Mutter und als Berufstätige zusätzlich dazu. Und am Morgen ist auch immer viel zu tun. Ich mache auch meine Routinen, die ich habe, für mich zu sorgen, bevor ich mit den Kindern in Kontakt komme. Und das ist halt alles, das in einem mit einzubeziehen und ja, dass alles gut verläuft und sich noch unter Kontrolle zu haben, ist mir vorher nicht so gut gelungen.

Stefan:

Das heißt, das was ich so raushöre, ist, du hast vorher eher so viel übernommen, deine Kinder versucht zu behüten, oder? Wenn das dann nicht geklappt hat, hast du dich schuldig gefühlt und dann ist die Situation manchmal auch irgendwie, sag ich jetzt mal, eskaliert oder mal ist halt das Eltern irgendwie laut worden oder und das hat dir dann lange zu schaffen gemacht und heute kannst du damit dir ganz anders umgehen.

Shqipe:

Und ich habe mich eingeschränkt dadurch und habe dann natürlich, habe mich dann sozusagen auch von dem Verhalten meine Kinder beeinflussen lassen Und das ist heute halt nicht mehr so. Und auch nicht bewusst. Wenn es passiert, dann passiert es. Aber dann weiß ich immer noch und kann es immer noch vertreten und sagen, okay, das ist jetzt heute so, aber es wird nicht mehr so weitergehen. Wir werden das verändern. Und wenn ich auch noch nicht weiß wie manchmal, aber es gibt eine Lösung und diese Lösung werden wir gemeinsam erarbeiten, jeden Tag, weil das ist ja nicht eine Magie, die man ja sofort verändern kann, weil das hat sich ja auch all die Jahre gesammelt, auch in meinem Familienleben im Allgemeinen. Das ist ja etwas, was ein Ergebnis aus vielen Jahren ist. Und dieses Ergebnis jetzt einen anderen Weg in den Gang zu setzen, es zu verändern, das ist halt ein Prozess, wie bei allem anderen auch.

Shqipe:

Und Schritt für Schritt kommen wir da halt in eine Veränderung und das ist spürbar.

Stefan:

Ja, vielen Dank, dass du uns da so in dein heutiges Geschehen schon so mit reinnimmst. Jetzt gibt es doch dafür, für das, wie die Schiebe vorher war, wie du früher mit deinen Kindern umgegangen bist oder auch wie du mit dir umgegangen bist nach dieser inneren Kindreise, die du bisher ja schon gemacht hast, weißt du ja jetzt bestimmt schon, warum das so war. Also was war in deiner Kindheit so das Prägendste, was du mitgenommen hast, was dein Leben vielleicht auch so eingeschränkt hat bis vor zwei Jahren?

Shqipe:

Also nach der Arbeit, die ich jetzt, wie gesagt, seit zwei Jahren mit ihr mache, mit der Inna mit ihrem Kind, gab es ganz viele Prägungen, die sich gezeigt haben, weil die sich ja angesammelt hatten, klar. Aber die zwei prägendsten Sachen, die ich jetzt so vielleicht hier einfach benennen würde, wäre die Unsicherheit, die ich in meiner Heimat erfahren habe, in der ich geboren bin und aufgewachsen bin bis zum siebten Lebensjahr, und der Umzug. Das heißt, die Prägung war diese Umzüge und dieses immer sich anpassen müssen, nicht gut genug zu sein, weil man anders ist, angenommen zu werden und immer alles, ja und nicht gesehen zu sein.

Stefan:

Jetzt bist du ja in einer ganz speziellen Situation aufgewachsen und wenn du sagst, die Unsicherheit bis zu deinem siebten Lebensjahr, du bist in Kosovo aufgewachsen oder geboren. Jetzt sind wir jetzt hier in Deutschland. Für einen Deutschen ist eine Unsicherheit vielleicht schon, wenn das Auto mal nicht geht. Also nimm uns doch mal mit in deine Kindheit. Was bedeutet das? Das war unsicher.

Shqipe:

Also ich bin halt in einem Land aufgewachsen, wo halt zwischen zwei Nationen irgendwie immer einen Kampf gab. Das heißt, wir waren irgendwie nie, wir waren kein unabhängiges Staat. Das sind wir erst seit einigen Jahren erst geworden. Und vorher waren wir halt immer erobert durch irgendwelche anderen Länder oder Städte, die uns halt genau erobern wollten. Und da gab es halt immer Streit und Unruhen. Das heißt, es gab ganz viele Proteste, es gab ganz viel Polizei an Schulen, auf den Straßen. Man konnte, man durfte halt nicht viel mit Albanisch sprechen, die anderen wollten, dass man sich immer die andere Sprache anpasst, obwohl es ja eigentlich das eine und das andere auch nicht gab. Und da gab es auch Religionkonflikte, Klar, bei uns ist hauptsächlich die muslimische Religion muslimisch und dann die andere Religion oder von den anderen Staaten, die da in der Zeit bei uns geherrscht haben.

Shqipe:

Das waren orthodoxische Religionen. Und so gab es halt immer, was die Sprache anging, was die Religion anging und was überhaupt so, ja, irgendwie diese Unsicherheit so. Ich kann mich erinnern, als Kind, es gab vor unserer Haustür immer Proteste. Wir haben das mitbekommen und da wurden Tränengas in die Höfe, die Straßen geschossen, weil es da Unruhe gab und wir haben im Hof gespielt und dann mussten wir schnell reinrennen und ich hatte mich in dieser Zeit sogar verletzt, weil wir drinnen dann gespielt haben. Und ich bin dann in eine Kante gestoßen von einem Tisch und habe mein Auge aufgeschnitten. Da mussten mich meine Eltern zwischen diesen Trümmern und diesen Menschen durch ins Krankenhaus oder zum Arzt bringen. Und das habe ich auch innerhalb der Kinderarbeit dieses Mädchen, habe ich dann gesehen, wie diese Unsicherheit in dieses Kind dann war, wo sie dann nicht wusste, ob sie überhaupt zum Arzt kommt. Durch diese ganze Unruhe und durch die ganze Unsicherheit.

Shqipe:

Und es war immer ein Gefühl von, ja, du bist nicht sicher, du bist irgendwie immer von irgendjemand beherrscht und irgendwie darfst du nicht sein. Du darfst nicht sein hier. Irgendwie steht dir das nicht zu, so was wir als Kind halt wahrnehmen, die Welt ist unsicher

Stefan:

und

Shqipe:

das habe ich all das habe

Stefan:

ich in mir gehabt auch. Ich glaube das kann man sich nur so annähernd vorstellen wie das da bei dir war, aber es ist total spürbar wenn du das erzählst, diese, wenn man sich dich als kleines Mädchen vorstellt zwischen diesen Protesten, Tränengas, den Menschen, die es da draußen gibt und vor allem, was das mit dir als Kind macht. Diese Angst und diese Unsicherheit. Und ich glaube, was ich so raushöre, wenn ich dir zuhöre, dieses, was du halt auch für dich als Kind draus gemacht hast, okay, so darf ich nicht sein. Ich muss aufpassen, wie ich bin. Also spreche ich die Sprache? Glaube ich an die Religion? Wie muss ich mich gerade verhalten, damit es sicher ist. Da geht es ja ums Überleben.

Shqipe:

Natürlich hat man die Unsicherheit auch bei den Eltern verspürt, dass sie Angst uns hatten, unser Leben eigentlich auch. Und das war auch der Grund, warum wir dann auch ausgewandert sind und unsere Eltern uns ein anderes Leben zeigen und eigentlich ermöglichen wollten. Und das war dann, wo ich die andere Welt dann gesehen habe, dass es doch eine andere Welt gibt, diese sichere und diese schöne Welt. Und dann aber da auch zu sein und sich wohl da zu fühlen. Und das war auch ein Thema, mit dem ich mich beschäftigen durfte, weil ich mich dann da auch noch nicht so richtig ja so als wär's meins gefühlt habe und wahrnehmen konnte, weil da gab es wieder die verschiedenen Sprachen, die verschiedenen Religionen und dann, was darf ich, was darf ich nicht, musste immer aufpassen, was darf ich, was darf ich nicht, darf ich das, darf ich das. Ich muss der Familie gerecht werden so ein bisschen, auch den Kultur entsprechen, der Religion entsprechen, aber manchmal auch dann, ja, aber ich sehe doch hier, die Menschen leben anders, die leben freier, aber das will ich ja auch irgendwie, das steht mir doch auch irgendwie zu. Also da war immer dieses Gefühl, ja, das ist aber auch schön, Das möchte ich ja auch, aber ich habe es mir halt nie so richtig erlaubt. Und es war immer die Frage, darf ich das, darf ich das, darf

Stefan:

ich das? Also im Grunde hat sich diese Unsicherheit vom Kosovo dann hierher verlagert, weil Neue Kultur, neues Land, neues Leben und dann bist du wieder zwischen verschiedenen Kulturen mit deiner Familie und der deutschen Kultur gestanden. Und das Kind hat sich wieder gefragt, okay, was ist jetzt richtig, was darf ich? Und dadurch ist halt wieder so diese Unsicherheit in dir entstanden. Was hat das so bis in dein Erwachsenenleben, so gerade in der Zeit, bevor wir angefangen haben zu arbeiten, was waren so für dich die größten Herausforderungen aufgrund dieser Geschichte in deinem Leben? Was war das, was es am meisten für dich bemerkbar gemacht hat, dass du gesagt hast, da stimmt irgendwas nicht oder das würde ich gerne verändern, Das fühlt sich nicht gut an in meinem Leben.

Shqipe:

Also bei mir war das, glaube ich, alles nicht so freiwillig. Also ich habe das nicht selbst ausgesucht, dass ich mir diese Fragen gestellt habe und dass ich mit inneren Kindarbeit überhaupt angefangen habe, Sondern ich habe mich halt total überfordert. Das heißt, in meiner Heimat, als ich da gelebt habe, war ich Vollzeit beschäftigt, hatte zwei kleine Kinder, die ich jeden Tag, jeden Morgen rechtzeitig vor 8 Uhr zum Kindergarten fahren musste und wollte immer irgendwie was erreichen. Ich wollte irgendwie, weil ich habe das erreicht, das erreicht, wie erstmal heiraten, Kinder, Schule, also einen Beruf, einen guten Beruf hatte ich schon, studiert Und dann war es mir aber irgendwie nie, ich hatte immer so ein Mangelgefühl, irgendwie so, das ist noch nicht genug. Das war immer so ein Gefühl, ja, ich will noch mehr lernen, ich will noch mehr erreichen und habe da gar nicht so darauf geachtet, ja, was möchte ich, sondern noch das Erste, was mir so kam, einfach genommen. Und dann vor ungefähr acht Jahren fing das bei mir an, dass ich durch einen Verlust in der engen Familie und besonders durch eine Bezugsperson, die für uns da war nachdem wir dann zurückgegangen waren nach Kosovo mit 17 war das, das zuletzt.

Stefan:

Okay, also nur aus meinem Verständnis, das heißt, du bist mit deiner Familie nach Deutschland und dann mit 17 bist du wieder zurück, seit ihr wieder zurück... Genau. Die ganze Familie ist wieder zurück in Kosovo.

Shqipe:

Genau, wir sind wieder zurückgegangen und zusätzlich muss ich dazu sagen, ich glaube, ich habe zwei oder dreimal so Kulturschock erlitten. Also auch in meiner Heimat habe ich einen Kulturschock erlitten. Also ich war hier gut angekommen, ich habe die neunte Klasse abgeschlossen Und dann mussten wir gehen. Immer wenn es am schönsten wurde, musste ich gehen. Ich hatte gute Freunde, ich hatte mir so auch eine Zukunft irgendwie in Aussicht, was ich hier machen kann. Und dann musste ich wieder von neu anfangen. Das heißt, ich bin dann direkt ins Gymnasium gekommen, im Kosovo, in einem Sprachgymnasium, wo auch Deutsch darunter natürlich war. Und da habe ich mich am wohlsten gefühlt.

Shqipe:

Und dort haben wir uns immer nur mit denen vereint, die auch Deutsch sprachen, weil wir uns am besten verstanden, weil mit den Einheimischen in der Zeit, das war wie das zwei verschiedene Welten. Und genau, so ist das. Und dann zuletzt wieder, wie gesagt, vor vier Jahren bin ich wieder nach Deutschland gezogen. Und dieser Familienfall, den ich hatte vor acht Jahren ungefähr, da war ich in einer sehr großen Überforderung mit mir, weil ich dann zusätzlich zu meiner Vollzeitstelle und meinen zwei Kindern, die eigentlich das gleiche ein Jahr alt war, hatte ich zusätzlich noch mein Masterstudium angemeldet, was ich unbedingt noch machen wollte. Und habe so die letzten Stunden habe ich mich freigestellt lassen für meinen Arbeitgeber und wollte zu den Vorlesungen und all das habe ich gemacht. Und durch diesen Tod in dieser Familie habe ich einfach glaube ich, der hat mich einfach mir gezeigt, dass, Weil die Cousine, die da gestorben ist, die war 30 und sie war so ein lebensfroher Mensch und so ein, ja auch so ein Mensch, der viel erreichen wollte. Und da wurde mir einfach klar, okay, das Leben kann jederzeit vorbei sein. Und ich glaube, da ist in mir ganz viel passiert.

Shqipe:

Und da bin ich einfach auch in einem, ja, ich glaube, ich habe da Ängste bekommen, dass mir das Gleiche passieren könnte. Und so haben sich dann die ganzen inneren Kinder da gezeigt bei mir, nach und nach. Weil mir auch kein Arzt richtig vermitteln konnte, was mit mir los ist. Ich wurde irgendwie nur von Arzt zu Arzt. Ich war nämlich beim Arzt, weil ich Angst hatte. Ich musste mir, ich war in Untersuchung, hab EKGs machen lassen und das und das. Und irgendwie konnte mir keiner so richtig sagen, was los ist mit mir, so richtig erklären, damit ich es auch verstehe. Und dann zuletzt, genau vor vier Jahren, da habe ich mein inneres Kind bei dir an der Busstation abgeholt.

Stefan:

Das Kind,

Shqipe:

das sich da am meisten in der Zeit gezeigt hatte.

Stefan:

Das heißt, durch diesen Tod in deiner Familie, deiner Cousine, ist diese Angst und diese Unsicherheit, die eigentlich immer Teil von dir war, die ist dann wirklich ganz an die Oberfläche gekommen, hat sich bemerkbar gemacht.

Shqipe:

Ja, wo ich halt keinen Grundboden fassen konnte. Irgendwie das Selbstvertrauen war irgendwie gar nicht da, weil ich mich zuvor gar nicht darum gekümmert hatte, mich gekümmert hatte. Das heißt, ich konnte mich mir nie zuwenden oder mich so richtig wahrnehmen, wie ich das heute, zum Beispiel was für ein Bewusstsein ich heute über mich habe und was für eine Einstellung oder für eine Haltung ich zu mir jetzt oder zu dem Leben habe. Ich habe das übernommen, was mir gegeben wurde, was ich gesehen habe von meiner Umgebung und wie ich schon gesagt habe, habe ich ja einiges von dort, von meiner Kultur, was eigentlich nicht so prickelnd war, immer mitgenommen und dann noch viel von Deutschland und auch von Schweden, wo wir auch eine Zeit lang waren. Und so dieses zusammenzubringen und einfach ja, aber die Bewusstsein über mich als Mensch zu haben, über mein Leben, das hatte ich vorher nie.

Stefan:

Das gab

Shqipe:

es gar nicht. Also es gab es gar nicht. Also ich sage das immer, dass es jetzt vielleicht in deiner, deine Zuschauer verstehen das, wenn man sagt, ich wusste gar nicht, dass es mich gibt. Also so gesehen. Ich war nur fürs Außen. Ich war immer im Außen unterwegs.

Stefan:

Hast dich gekümmert, deine Arbeit gekümmert.

Shqipe:

Ich wollte, dass alles, dass es immer überall Frieden gibt, dass es nie Unstreitigkeiten gibt, dass alle in Ruhe. Ich habe alles getan, was ich konnte in dem Haushalt, in dem ich mich befunden habe, dass alles friedlich ist und versucht, allen anderen irgendwie einfach gut und Mut zuzusprechen, das Leben immer positiv zu betrachten, wenn sie traurig waren. Weil ich dachte, ich bin für alle verantwortlich und ich bin für deren Glück zuständig.

Stefan:

Ja, Und wie spannend, was du gerade gesagt hast. Du hast geschaut, dass es für alle rund dich herum friedlich ist, weil es in dir ja diesen Teil gab aus deiner Kindheit, der Angst hatte und der sich unsicher gefühlt hat. Und dann lagern wir das aus, ganz normal im Leben, kümmern uns alle anderen und vergessen uns selbst dabei. Oder in dem Fall hast du dich da selbst vorbei vergessen. Es gab

Shqipe:

Situationen, wo ich mal in meinem Zimmer war und ich hatte so, wie sagt man, einfach so manchmal so Erkenntnisse, wo ich gesagt habe, ich fühle mich wie im falschen Leben. Also das habe ich oft gespürt, aber nie gewusst, was das ist, wo ich immer nur gesagt habe, warum ist das alles so? Also die Fragen habe ich mir schon gestellt und ich glaube die Antworten habe ich jetzt auch bekommen, weil ich danach gefragt habe. In meinem tiefsten, also in den tiefsten Punkten sozusagen, habe ich mir diese Fragen dann immer gestellt, wo es wirklich aus mir drinnen rauskam. Und so habe ich auch gemerkt, dass ich dann immer wirklich zu einem Ergebnis komme, wenn es tief aus mir herauskommt, mit ganzem Herzen.

Stefan:

Ja, ja. Ich glaube, das kennen viele von uns, dass wenn es uns so ganz schlecht geht, dass wir dann da so mit uns dasetzen und so diese Fragen plötzlich auftauchen. Ja, so, Warum mache ich das? Warum geht es mir da so? Wieso bin ich hier im falschen Leben? Das ist so, wo wir uns mal so erlauben, weil es gerade so unangenehm ist in unserem Leben, wo wir uns dann mal so erlauben, uns diese Fragen zu stellen oder wo die Fragen aus uns selbst dann mal rauskommen. Jetzt hast du diese innere Kindreise bisher gemacht und was hat sich am deutlichsten für dich dadurch verändert, Shibbe?

Shqipe:

Also bei mir hat sich ganz viel verändert im Allgemeinen. Ich muss sagen, weil das innere Kindheit in ganz vielen Bereichen bei mir natürlich hat sich gezeigt. Aber hauptsächlich war es mehr in Beziehung zu meinen Kindern und zu dem Leben mit anderen in der Familie auch hauptsächlich. Auf der Arbeit war es auch schon so, aber weniger. Weil da habe ich mich am meisten, ja, also da habe ich mich so selbst manchmal gefühlt, weil ich niemanden mich hatte. Da war ich ich, so irgendwie. Auch wenn es manchmal nicht immer so war, wie ich es wollte, aber trotzdem war es noch immer, hat es gut funktioniert. Deine Frage war jetzt noch mal eine.

Stefan:

Was hat sich am deutlichsten verändert für dich?

Shqipe:

Also wie gesagt, was hat sich am deutlichsten verändert für mich, ist, dass ich mehr bei mir bin. Das heißt, ich kann, ich sehe, ich habe ja meine Muster jetzt so kennengelernt, wie ich reagiere auf bestimmten Situationen und ich kann das erkennen. Also bei mir war auch ganz viel im Kopf, ich habe ganz viele Gedanken, die, die bei mir, ja, die mich verrückt gemacht haben, eigentlich kann ich so genau sagen. Und ich glaub denen einfach nicht mehr. Ich hab mir zum Leben jetzt ein eigenes Bild gemacht. Ich hab mir selbst den Sinn für die Sachen in meinem Leben gegeben, meinen eigenen Sinn und habe sozusagen ganz viel zurückgegeben, was nicht mir entspricht, was die anderen gedacht haben, dass es ihre Wahrheit ist, was die Kultur angeht, was die Beziehungen zu bestimmten Personen angeht oder was meine Rolle ist in meiner Kultur vielleicht oder als Frau oder als Mutter oder auch als Ehefrau oder als Angestellte auch im Allgemeinen, als Mitarbeiterin irgendwo und ich habe mir meine Werte bewusst und ich weiß und ich wusste es immer, dass meine Werte eigentlich immer gut waren und dem entsprochen haben, wie ich es wollte. Aber ich kann sie jetzt anders vertreten, weil da habe ich sie oft nicht vertreten können, habe sie aber unterdrückt. Und jetzt kann ich sie auch vertreten und dazu stehen.

Shqipe:

Und ich bin mutiger geworden, mutiger, bewusst mutiger, weil mutig war ich glaube ich schon immer, aber so ich bin einfach reingesprungen in Situationen und konnte mich dann aber in, also als ich diese Schritte gemacht habe, habe ich aber nicht erkannt, warum ich sie mache und in welche Richtung es dann gehen soll. Ich habe es einfach so spontan gemacht, da und da. Und jetzt habe ich so einen Weg für mich und gehe ihn halt bewusst und weiß und habe mir so meine Ziele und meine Vision, die ich mir dadurch auch natürlich erlaubt habe zu denken und überhaupt an sie zu glauben. Weil davor habe ich ja gar nicht an mich geglaubt. Das heißt, erst durch die Arbeit mit dir, durch das Gegenüber und den Raum, den du hältst, die sicherheit und dass du mich gesehen hast und ich die inneren kinder dann gesehen habe und dadurch glaube ich einfach mehr mich ich habe viel mehr selbstvertrauen und dieses selbstvertrauen wird jeden tag stärker und ich glaube das ist das, was ich eigentlich gebraucht habe, dieses Selbstvertrauen am meisten. Und Sicherheit.

Stefan:

Voll schön, voll spürbar. Du hast es gerade kurz angesprochen, aber es interessiert mich, du bist ja in dieser inneren Kindereise von uns begleitet worden. Wie hast du uns da erlebt und was war das, was für dich da, welcher Rahmen oder welches Setting oder welche Begleitungen, die du da bekommen hast, war da für dich besonders oder hat dir gut getan in dieser Reise?

Shqipe:

Also Vom ersten Termin ab, glaube ich, das war das erste Gespräch, das ich mit dir hatte, war einfach so für mich spürbar, dass das, was ich erlebe, dass das okay ist. Und dass das auch normal ist, eigentlich, mit all der Geschichte, die ich mitgebracht habe natürlich. Und du warst ein Gegenüber, ein sicheres Gegenüber für mich, das mir gezeigt hat, dass du das halten kannst. Irgendwie hast du mir einen Halt gegeben. Also dieser Raum hat mir einen Halt gegeben und du warst halt voll da. Das heißt, du bist mit deinem vollen Wesen, wie du das immer schon so schön sagst, bist du halt da und das ist halt voll auf mich. Also am Anfang wusste ich natürlich nicht, was das ist, aber jetzt weiß ich es halt. Und das ist halt für mich das, was ich gebraucht habe, was ich nie gehabt habe, so einen Menschen gegenüber, der mich gesehen hat, der mir gezeigt hat, dass ich das kann und dass es okay ist, so wie es mir gerade geht.

Shqipe:

Und das war auch so eine ehrliche Zuwendung, wo auch das Ehrlichkeit ist für mich so ein Wert auch und so einfach den Menschen zu sehen, als Mensch mit seiner Geschichte, diese Augenhöhe, die er beschreibt. Und das ist halt so eine Wärme und es fühlt sich einfach sicher und sehr schön an von Anfang an. Also ich habe mich auch da reingestürzt, du weißt, ich hatte keine Ahnung von innerer Kindarbeit und es war für mich sogar sehr gruselig, hat sich das angehört am Anfang. Aber es war ein Gefühl, das ich vertraut habe. Und ich habe es einfach auch heute bis heute auch nicht bereut. Und ich werde es auch nicht bereuen. Das war das Schönste, was mir passiert ist.

Stefan:

Ja, vielen Dank. Vielen Dank für die schönen Worte. Und weil du das jetzt gerade gesagt hast, für dich war das ganz fremd und ganz, also innere Kinderarbeit hast du nicht gekannt. Wenn uns jetzt jemand hier zuhört oder zuschaut, dem es gerade genauso geht und sagt, ja, okay, irgendwas spricht mich da an. Was kannst du diesen Frauen oder diesen Menschen da draußen sagen, ein bisschen Mut zu fassen, gerade die, die gar keinen Zugang, oder die sich da so unsicher sind, wie du es damals warst?

Shqipe:

Also, du hast es ja schon gesagt, also wenn sie sich insbesondere sich das anschauen und etwas spüren, dann gibt es ja schon etwas, warum sie da sind und sich das überhaupt anhören. Und das ist das, was das Innere, woran das Innere ruft. Es will ja, Also wenn es irgendwie mit irgendwas in Resonanz geht, dann ist es, was wir brauchen, was uns noch fehlt. Und wenn wir es von jemandem hören oder sehen, dann ist es das, was du eigentlich möchtest vielleicht, aber dir noch nicht so richtig zutraust, weil der Kopf und die Gedanken ja noch dazwischen sind und dir was ganz anderes einreden. Und wir trauen uns natürlich auch nicht, wir haben auch Angst, dass uns jemand sieht. Aber ich kann dir nur sagen, wenn du dich verändern möchtest und dich in diesem Raum auch in diesem Raum darfst du dich auch verändern und das soll ja auch passieren und du bist halt geschützt und in diesem sicheren Rahmen bist du da und du wirst dann durch die Teilnahme an diesem Kurs und in dieser Begleitung wirst du halt auch die Möglichkeit haben, dich da klein zu üben, in kleinen Schritten. Das heißt, da hast du die Möglichkeit, überhaupt die Veränderung zu tun, bevor du das im Außen tust. Und das ist ja das Schöne, weil im Außen trauen wir uns das nicht direkt, das zu tun, aber wenn wir jetzt ein Gegenüber haben und eine Gruppe, wo das total okay ist und das jeder auch so tut, dann wo soll ich es denn sonst üben? Ich meine, wenn wir es nicht in der Zeit, wo wir sollten, geübt haben, dann ist es die beste Möglichkeit, für sich eine Veränderung genau durchzuführen.

Shqipe:

Und Ansonsten, wenn wir das trotzdem nicht tun, dann ist es nur so, dass wir es gar nicht wollen. Das sind auch Lügen, die wir uns immer erzählen. Wir lügen uns am meisten selbst an. Damit wir wieder in der Komfortzone bleiben, wo es uns gut geht. Aber die Veränderungen, die danach passieren, wie wir uns danach fühlen, das ist gar nicht vergleichbar mit dieser Komfortzone, in der du dich befindest oder in der sich manche befinden, nicht alle. Genau, wie gesagt, bei manchen kann es auch sein, dass sie wirklich gedrängt werden von ihrer Welt und von ihren Prägungen. Aber bei anderen, wenn es irgendwie irgendwas in Resonanz geht, was dich hier anspricht und warum du hier bist, dann hat es was damit zu tun, dass von dir was raus will.

Stefan:

Voll schön. Und ich meine, das ist so crazy. Die Schippe vor zwei Jahren hätte keine Wörter wie Resonanz und dein Gefühl und dein Bewusstsein. Da war ja sehr viel Kopf bei dir und du hast dir sehr viele Gedanken gemacht und hat sich sehr viel im Kopf bewegt und trotzdem bist du einfach so mutig gewesen und hast diesen Sprung gewagt und deswegen finde ich das gerade so schön, dass du das so sagst und dass du das den Menschen so mitgibst, weil du diese Reise jetzt selbst hinter dir hast.

Shqipe:

Ich glaube überzeugen kann ja niemand niemanden und das will ich auch nie. Ich kann nur das erzählen, wie ich es heute sehe und wie du auch sagst, die Schiebe, die damals gesagt hat, nee, ich kann doch nicht über mein Inneres mit anderen Menschen sprechen, über das, was ich ja noch nie mit jemanden gesprochen habe ich habe ja nicht mal mit meinen engsten familien darüber gesprochen weil ich angst hatte dass sie dadurch verletzt sind oder dass sie sich irgendwie dass ich sie noch mehr belaste damit und habe es mir immer mit mir selbst ausgemacht Und deswegen finde ich das immer so toll, dass du diese Arbeit machst und dass es die Möglichkeit gibt oder mit den Menschen die Möglichkeit gibt und sie auch motiviert oder einfach nur Ergebnisse und das zeigst, was wirklich passiert ist. Von realen Situationen und Geschichten. Ja, wie gesagt, ich habe mich wirklich überhaupt nicht mit inneren Kindarbeit befasst und auch nie was davon gehört. Aber ich habe halt diesem Fühlen, wohin du uns sie auch bringst mit der Arbeit, ins Fühlen, was wir gelernt haben, was du sagst und diese Wörter, die ich alle benutze, genau davon hatte ich überhaupt keine Ahnung, aber ich sage sie jetzt aber nicht nur als Wort, sondern ich fühle sie ja richtig und weiß, wovon ich spreche Und das ist halt bei mir das Schönste, was ich noch alles so mitnehmen kann.

Stefan:

Wunderschöne Schlussworte, das kann man genauso stehen lassen. Schipe, vielen lieben Dank, so schön, dass du hier bist und warst und uns deine Geschichte erzählt hast.

Shqipe:

Sehr gerne. Vielen Dank auch von dir.

Stefan:

Euch da draußen, die uns gelauscht oder zugeschaut haben, jetzt einen wundervollen Tag. Ich hoffe, du nimmst was mit aus dem wundervollen Gespräch und bis ganz, ganz bald. Servus vom Stefan. Vielen lieben Dank, dass du heute wieder mit dabei warst.

Stefan:

Du hast es jetzt alles verstanden und jetzt ist ein und wie mache ich es jetzt konkret mit mir, mit meinem inneren Kind In dir? Dann lade dich von Herzen ein in die Ausbildung zum Inner Child Practitioner. Alle Infos dazu findest du unter stephanpeck.com. Ich freue mich auf jeden Fall Dir dort persönlich zu begegnen. Servus!




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