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Nähe und Sexualität in der Beziehung sind oft ein schmerzhaftes Thema – obwohl die Liebe da ist, bleibt die Erfüllung aus. Viele Paare stehen ratlos vor der Frage, warum Berührung, Intimität oder Sexualität blockiert sind. In dieser Folge teile ich eine Geschichte aus meiner Coaching-Praxis, die zeigt, wie alte Kindheitsmuster verhindern können, dass echte Nähe entsteht. Und ich erkläre dir, was es braucht, um diese Dynamik zu durchbrechen und wieder eine Beziehung auf Augenhöhe zu leben.
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Nähe und Sexualität in der Beziehung sind für viele Paare ein sensibles Thema. Obwohl die Liebe da ist, fehlt manchmal die körperliche Nähe. Vielleicht kennst du das selbst: Du sehnst dich nach Berührung, Zärtlichkeit oder Intimität – und bekommst stattdessen Ablehnung oder Distanz. Das kann unglaublich frustrierend sein. In diesem Artikel erzähle ich dir eine Geschichte aus meiner Coaching-Praxis. Sie zeigt, wie alte Kindheitsmuster verhindern können, dass Nähe und Sexualität in einer Beziehung gelebt werden. Und ich erkläre dir, was es braucht, um diese Dynamik zu verändern.
Vor kurzem hatte ich ein Coaching-Gespräch, das genau dieses Thema auf den Punkt gebracht hat. Es ging um einen Mann, der immer wieder erlebte, dass seine Frau ihn zurückweist, wenn er sich Nähe wünscht. Sie sagte zu ihm: „Ich habe das Gefühl, da steht der kleine Junge vor mir – und mit dem kann ich nicht ins Bett gehen.“
Das klingt hart. Und doch beschreibt es ein Muster, das vielen Paaren bekannt vorkommen dürfte. Der Mann verstand sogar, was seine Frau meinte. Aber das machte es für ihn nicht leichter. Denn er fühlte sich jedes Mal abgelehnt, als hätte er wieder etwas falsch gemacht.
Vielleicht kennst du ähnliche Situationen: Du bemühst dich, machst alles richtig, kümmerst dich um Familie, Haushalt, Job – und am Ende bekommst du nicht die Nähe zurück, nach der du dich sehnst. Statt Verbindung entsteht Frust und ein Gefühl von Ungerechtigkeit.
Wenn wir verstehen wollen, warum Nähe und Sexualität in der Beziehung so oft schwierig sind, müssen wir in die Kindheit schauen.
Der Mann in meinem Coaching hatte einen sehr strengen Vater. Er bekam Anerkennung nur dann, wenn er etwas geleistet hatte. Mal mithelfen, hart arbeiten, funktionieren. Dann gab es einen Schulterklopfer. Kein großes Lob, nur ein kurzes Zeichen: „Das hast du gut gemacht, Junge.“
Dieses Gefühl – etwas leisten zu müssen, um Aufmerksamkeit und Nähe zu bekommen – hat er tief verinnerlicht. Bis heute bestimmt es sein Verhalten. Auch in der Beziehung zu seiner Frau.
Unbewusst erwartet er für sein ständiges Bemühen einen „Schulterklopfer“. Nur dass dieser Schulterklopfer heute Nähe, Zuwendung oder Sexualität bedeutet. Seine Frau spürt das, und sie reagiert nicht auf den erwachsenen Mann, sondern auf den Jungen in ihm, der etwas einfordert.
Das ist der Knackpunkt: In ihm meldet sich ein alter Anteil, sein inneres Kind. Dieses Kind steht mit in der Beziehung – und verhindert echte Nähe.
Das passiert übrigens ganz automatisch, ohne dass wir es wollen. Wir tragen alte Prägungen in uns, die in bestimmten Situationen aktiviert werden. In seinem Fall war es die Überzeugung: „Ich muss leisten, um geliebt zu werden.“
Wenn er dann Nähe einfordert, spürt seine Frau unbewusst: Da steht nicht der Mann, sondern das Kind. Und auf das Kind reagiert sie mit Ablehnung.
Das Ergebnis: Er fühlt sich wieder falsch, ungenügend, ungeliebt. Sie fühlt sich bedrängt und nicht mehr frei in ihrer Nähe. Beide erleben Frust, obwohl sie sich eigentlich lieben.
Hier zeigt sich, warum Nähe und Sexualität in der Beziehung oft nicht stattfinden können: Wir verstehen nicht, aus welchem Anteil heraus wir handeln.
Die Frau verstand durchaus, dass ihr Mann Nähe wollte. Aber sie wünschte sich, dass er Verantwortung übernimmt und den erwachsenen Teil in sich spürbar macht. Denn nur dann kann sie ihm wirklich auf Augenhöhe begegnen.
Er verstand es im Kopf, aber das Gefühl blieb: „Ich mache doch schon alles richtig – warum bekomme ich trotzdem nicht, was ich brauche?“
Dieses Missverständnis ist so häufig in Beziehungen: Wir sprechen nicht über das, was wirklich im Inneren passiert. Wir sehen die Oberfläche, aber nicht die alten Muster, die im Hintergrund wirken.
Viele Paare bleiben genau an dieser Stelle hängen. Sie reden darüber, erkennen das Muster, aber schaffen es nicht, es zu verändern.
Das ist auch logisch. Denn Verstehen allein reicht nicht. Unser Nervensystem, unser Körper, unser Inneres Kind – sie brauchen eine neue Erfahrung, nicht nur eine Erklärung.
Genau das hat der Mann im Coachingprozess gelernt: Er musste nicht weniger Nähe wollen oder seine Sehnsucht unterdrücken. Sondern er durfte lernen, diese Nähe aus seinem erwachsenen Mann heraus zu leben – nicht aus dem Kind.
Im Prozess mit seinem inneren Kind hat er begonnen, seine Ausgangslage zu verändern. Statt ständig leisten zu müssen, durfte er spüren: „Ich bin wertvoll, auch ohne etwas zu tun.“
Er lernte, seinem inneren Kind das zu geben, was es damals nicht bekommen hat: Anerkennung, Wertschätzung, Liebe – ohne Bedingungen. Ohne Leistung. Ohne Anstrengung.
Und genau dadurch hat sich die Dynamik in seiner Beziehung verändert. Denn wenn er innerlich nicht mehr als Junge vor seiner Frau steht, sondern als Mann, kann sie ihn anders wahrnehmen. Sie fühlt dann nicht Druck oder Forderung, sondern echte Nähe.
Vielleicht fragst du dich jetzt: „Und was bedeutet das für mich?“
Es bedeutet, dass du hinschauen darfst, aus welchem Anteil heraus du in deiner Beziehung handelst. Bist du als erwachsene Frau oder erwachsener Mann präsent? Oder meldet sich in dir ein Kind, das Zuwendung, Bestätigung oder Anerkennung einfordert?
Wenn du das erkennst, hast du schon den ersten Schritt gemacht. Der nächste Schritt ist, diesem inneren Kind zu begegnen und es mit dem zu nähren, was es wirklich gebraucht hätte.
Das ist kein einfacher Prozess, aber er ist möglich. Und er verändert alles: Deine Haltung, deine Ausstrahlung, deine Beziehung.
Das Entscheidende ist: Die Lösung liegt nicht im Partner. Sie liegt in dir.
Sobald du beginnst, Verantwortung für deine eigenen inneren Anteile zu übernehmen, verändert sich die Dynamik automatisch. Dein Partner spürt die Veränderung. Nähe entsteht wieder aus Freiheit – nicht aus Druck. Sexualität wird wieder etwas Verbindendes – nicht etwas, das eingefordert wird.
Vielleicht erkennst du dich in dieser Geschichte wieder. Vielleicht merkst du, dass auch in deiner Beziehung alte Muster mitspielen.
Dann möchte ich dich einladen: Hol dir Unterstützung. Du musst das nicht alleine herausfinden. Gerade in der Arbeit mit dem inneren Kind liegt eine enorme Chance, diese unbewussten Dynamiken zu durchbrechen.
Nähe und Sexualität in der Beziehung scheitern nicht an fehlender Liebe. Sie scheitern an alten Mustern, die wir unbewusst in uns tragen.
Wenn du erkennst, aus welchem Anteil heraus du handelst, kannst du beginnen, das Muster zu verändern. Dann entsteht Nähe wieder natürlich – und Sexualität wird Ausdruck von Liebe und Verbindung.
Du musst das nicht nur verstehen. Du kannst es erleben. Und genau das ist möglich, wenn du dich auf den Weg mit deinem inneren Kind machst.
Was denkst du?