Wie dein inneres Kind deine Partnerschaft beeinflusst - #003

Es folgt Episode #003: Heute erfährst du, wie dein inneres Kind in deiner Liebesbeziehung wirkt. Oder warum das Kind in dir auch dafür verantwortlich ist, dass du keine Beziehung führst.

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(Bitte entschuldige eventuelle Ausdrucksfehler oder seltsamen Satzbau - der Text ist ein Transkript des Videos)

Vielleicht kennst du das auch in deinem Freundeskreis: Dieses Paar unter deinen Freunden, dass immer wieder auf kindische Art und Weise in Konflikt gerät. Du siehst das du hörst hast und denkst dir oft: Die verhalten sich wie zwei Kinder.

Oder, warum ist das so, dass wir uns in Beziehungskonflikten, dass sich das immer so dramatisch anfühlt, dass wir uns so sehr gegenseitig verletzen.

Diese Episode heute, soll dir dazu dienen dem auf den Grund zu gehen.

Überblick

Im ersten Teil möchte ich dir über meine ganz persönliche Geschichte verdeutlichen, wie das innere Kind mein Beziehungsleben als erwachsener Mann jahrelang maßgeblich beeinflusst hat. Warum, weil dieser Beziehungsschmerz bei mir dazu geführt, dass ich mich auf meine persönliche Reise gemacht hab. Ich hab daran gemerkt, da ist etwas in mir, das fühlt sich gar nicht gut an.

Im zweiten Teil gebe ich dir allgemeine Beispiele an die Hand, wie so innere Kinder in verschiedenen Beziehung immer wieder zum Ausdruck kommen. Das sind so Strukturen, Muster, die ich bei meinen Klienten immer wieder beobachte.

Im dritten Teil gibt es eine kleine Übung, wie du dir und deinen Emotionen in dir näher kommst und so rausfindest was in deiner Partnerschaft unbewusst wirkt. 

Teil 1 - Wie meine innere Kind-Geschichte meine Partnerschaften bestimmt hat

Meine ausführliche Geschichte hörst du in Episode 1. Hier nur ganz kurz: Meine Mutter ist gestorben, als ich 5 Jahre alt war. Dadurch sind mir zwei essentielle Dinge, die ich als Kind gebraucht hätte, verloren gegangen: Nämlich die Liebe meiner Mama und Sicherheit (Vertrauen ins Leben).

Diese zwei Punkte haben sich maßgeblich in meinem inneren Kind abgespeichert und von der ersten Beziehung an in mein Beziehungsleben rein gewirkt. Wie hat sich das geäußert:

Ich bin in meine Beziehung rein und hatte unbewusst immer diesen kleinen 5-Jährigen an der Seite, der an meine Partnerinnen innerlich gerichtet immer gesagt hat:

"Bitte liebe mich doch, wie meine Mama. Gib mir Liebe, gib mir diese Nähe, gib mir das Gefühl geliebt zu sein."

Mit dem bin ich unbewusst schon auf Partnersucht gegangen. D.h. ich hab schon Frauen angezogen aufgrund dieser inneren Kind-Prägung in mir. Das hat ganz oft zu großen Schmerzen gefühlt geführt, weil, ich dann das nicht bekommen habe. Nachdem verliebt sein, nach der Verliebtheitsphase haben diese Frauen dann oft mir genau das nicht mehr gegeben. Warum? Weil, es unbewusst spürbar war.

Weil erst nach der Verliebtheitsphase wird spürbar, was du brauchst.

Das ist dann spürbar geworden und ist  unbewusst  bei meiner Partnerin, an meiner Seite angekommen:

"Wow, der will eigentlich die Mama haben, der will so geliebt werden und Sicherheit vermittelt bekommen, wie von seiner Mama." 

Und das hat mir dann natürlich total unattraktiv gemacht. Und es war für die Frauen nicht rational erklärbar, aber die haben sich dann zurückgezogen, weil sie diesen Platz meiner Mama natürlich nie einnehmen konnten und auch nicht wollten.

Und wenn diese Beziehungen dann zu Ende gegangen sind, meist von den Frauen aus, dann war das für mich sehr dramatisch, weil sich in mir dieses Kind wieder in die Situation versetzt gefühlt hat, die Mama zu verlieren. Und dieser Schmerz kam immer in den Momenten wieder raus. Das heißt, das war Drama pur in mir. Verständlicherweise.Schau dir einen Fünfjährigen an, der seine Mutter verliert. Und dieses Ereignis hat sie immer und immer und immer wieder bei Trennungen von Beziehungen oder wenn's auch nur danach ausgeschaut hat, in mir wiederholt. Immer wieder. 

Ich war ganz lang im Beziehungsleben sehr, sehr unsicher. Selbst, wie meine Kinder schon auf der Welt waren, habe ich das Gefühl von Unsicherheit ganz oft in mir gespürt und nicht gewusst wie es ist, Mann zu sein. Mir hat dieses, dieses Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit in mir gefehlt. Mein Kind in mir, mein inneres Kind, hat sie unsicher gefühlt. Und das wirkt, hat immer als Energie aus mir raus gewirkt.

Das heißt, ich habe mich oft selbst als Kind gefühlt, wo der Mann schon lange gebraucht gewesen wäre. Z.B. beim Thema Entscheidungen treffen. Das konnte ich einfach nicht. 

Meine Frau musste, meine damalige Frau musste damals immer alle Aktionen, so Familienausflüge und was machen wir und was tun wir? Das hat dann Ales sie entschieden und gemacht, weil ich diesen Platz als Mann nicht eingenommen habe, weil ich das nicht gelernt hatte. Weil einfach dieses Kind in mir so wirksam war und ich dadurch nicht Mann sein hab können.

Dein inneres Kind bestimmt deine Partnerschaft

Wie das dann oft in Beziehungen ist, dann übernimmt die Frau, diesen aktiven Part. Dieses Entscheidungen treffen und sich für Ausflüge entscheiden oder Dinge umsetzen. Ich habe das mir erst aneignen müssen. Ich habe dann am Anfang gesagt: "Okay, jetzt Stefan, jetzt musst du, Entscheidungen treffen, jetzt musst du auch mal Vorschläge machen, jetzt musst du in die Aktivität gehen, jetzt musst du deinen Platz als Mann einnehmen. Nachdem ich verstanden hab, dass das in mir nicht richtig funktioniert. Nur mit diesem Müssen ist es natürlich nicht getan. Weil emotional das Kind in mir immer gewirkt hat. Und so führen wir Beziehung. So, wie mein Beispiel zeigt, machen das Viele von uns. 

Teil 2 - Beispiele, wie innere Kind Erfahrungen das Beziehungsleben beeinflussen

Und vielleicht erkennst du dich in den folgenden Beispielen wieder. 

  • Vielleicht bist du als Kind von deinem Papa nicht gesehen worden und dann ist dieses kleine Mädchen in dir, dass sich Aufmerksamkeit und Wertschätzung und Anerkennung wünscht. Und du verwechselst deinen Mann mit deinem Papa und wünschst dir diese Anerkennung von ihm und wenn du die nicht bekommst, dann bricht in dir Welt zusammen.
  • Oder du wünschst dir, so wie ich, als Mann, so diese Liebe, diese Geborgenheit. Fühlst dieses Wünschen in dir - dieses sehnsüchtige, ah, dich ankuscheln können an deine Frau und da zu Hause sein. Dann verwechselst du deine Frau, mit deiner Mutter. Unbewusst und stellst diese Ansprüche an sie. 
  • Oder du tust alles zu Hause, du strengst dich an, du mühst dich, du versuchst es allen immer recht zu machen. Weil du als Kind schon gelernt hast, dass es so, was du tust und wie du bist, nicht reicht, dass du nicht genügst. Und dann versuchst du es immer allen recht zu machen. Und das wirkt in deiner Beziehung immer die ganze Zeit die ganze Zeit.
  • Oder du wünschst dir so einen sicheren Rückhalt. Du wünschst dir jemand, der dir dein sicherer Hafen, der die Geborgenheit, Sicherheit und Stabilität vermittelt. Da wünscht sich das kleine Mädchen in dir, die sehnsüchtig diese Geborgenheit und Sicherheit von dem Papa gebraucht hat, unbewusst von deinem Mann.

Und so funktioniert das, so führt ein kleiner Junge mit einer Frau Beziehung und so führt das kleine Mädchen in dir, mit deinem Mann, Beziehung und dabei entsteht immer eine Schieflage. Du bringst diese emotionale Prägung immer so, wie so einen Sack mit, und stellst diesen emotional gelanden Sack vor dein Mann vor der Frau hin und sagst (unbewusst) :

"Dieses emotionale Loch, das musst du mir jetzt fühlen!"

Und der emotionale Sack steht immer zwischen euch. Und es wirkt sich natürlich auch auf dein Liebesleben, auf dein Sexualleben, natürlich unweigerlich aus. Weil das super unattraktiv ist, wenn du als kleines Mädchen dastehst oder wenn du als kleiner Junge dastehst, und etwas brauchst von dem Partner. Dieses Brauchen, dieser emotionale Mangel in dir, diese Bedürftigkeit nach, Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, das ist es, was es so dramatisch macht. 

Es ist dein inneres Kind das Angst hat, das wiederzuerleben, das Angst hat, wieder jemand zu verlieren, das Angst hat, das nicht zu bekommen, das bedürftig ist, nach dieser Sicherheit. Und das macht es so dramatisch in deiner Beziehung, in deiner Partnerschaft. Und dabei entsteht diese Schieflage zwischen dem emotional bedürftigen Kind in dir und deinem Mann oder deiner Frau. 

Unbewusst wirkt es immer dieses Kind in dir. Und dein Partner spürt, dass und sagt:

"Wow, das kann ich nicht erfüllen, diesen Platz kann ich nicht einnehmen. Und ich bin nicht die richtige Person. Ich bin nicht der richtige Ansprechpartner, das zu erfüllen. Und diese Schieflage auszugleichen!"

Dann wünschen wir uns oft, auf Augenhöhe Beziehung zu führen. Das funktioniert aber nicht ohne diesen emotional geprägten Teil in dir abgeholt zu haben. Und es wirkt schon vorher. Das wirkt in Wahrheit schon bei der Partnersuche. Weil wir als Wesen sind darauf ausgerichtet innerlich zu wachsen. Das heißt, du gehst schon raus mit der Energie: 

"Ich suche mir jemanden, der mir genau dieses Bedürfnis nicht erfüllt."

Ich habe Frauen angezogen ohne Ende, die mir nach der Verlebtheitsphase dieses Bedürfnis "Lieb mich doch, wie meine Mama!" nicht erfüllt haben. Die gingen dann innerlich auf Abstand. Die wollten zwar irgendwie mit mir zusammen sein, aber dieses Bedürfnis, wollten sie nicht erfüllen, diesen Platz wollten sie nicht einnehmen. Na klar, weil wer will schon mit einem kleinen fünfjährigen Bub Beziehung führen.  Das macht sehr unattraktiv. 

Oder umgekehrt, die paar wenigen Frauen, die diesen Platz dann eingenommen haben, die unbewusst diesen Platz meiner Mama übernommen haben. Die waren für mich innerhalb kürzester Zeit unattraktiv. Das heißt, allein schon bei der Partnerwahl bei der Partnersuche, bei dem, was du anziehst, wirkt dieser emotional geprägte Teil in dir. 

Wir suchen in der Partnerschaft jemanden, der uns hilft, zu wachsen. Unbewusst sprichst du an deinem Partner aus:

"Bitte hilf mir zu wachsen. Bitte hilf mir klar zu werden, was in mir nicht erfüllt ist, was in mir nicht gesättigt ist!"

Und das kann der Partner dann nicht. Und wenn wir das nicht erkennen, dann verurteilen wir ihn oder sie dafür, dass wir das nicht bekommen, was wir brauchen. Dabei wär's unsere eigene Aufgabe, uns dieses emotionale Bedürfnis zu erfüllen.

Welche Bedürfnisse es gibt, dazu ganz ausführlich in einer anderen eigenen Folge. Diese Bedürftigkeiten in dir rauszufinden, das kannst du über leichte Übungen, das machen wir in einer eigenen Episode.

Und so beeinflusst dieses innere Kind nicht nur dein Beziehung-führen, sondern auch das nicht-Beziehung-führen. Wenn du ganz viel Angst hast, dich emotional zu öffnen, weil du als Kind lernt hast, dass du deine Emotionen, das, was du fühlst, nicht zeigen darfst, ja, dann gehst du natürlich schon gar nicht in einer Beziehung. Villeicht lebt in dir seit der Kindheit die Angst verlassen zu werden, weil sich deine Eltern getrennt haben oder jemand gestorben ist, so wie bei mir. Wenn diese Angst so groß ist, dann währst du schon unbewusst Partnerschaften ab, die das erfüllen.

Wenn du Angst hast, verletzt zu werden, weil du als Kind verletzt worden bist, mit dem wie du bist, wenn du dich gezeigt hast, dann gehst du schon gar nicht in eine Partnerschaft. Das heißt auch, wenn du in keiner Beziehung bist, dann kann sehr gut dieses innere Kind, ein Grund dafür sein. 

So führen wir Beziehung. Als Kinder, so beeinflusst dein inneres Kind deine Partnerschaft oder nicht Partnerschaft. 

Teil 3 - Deine Emotionen festhalten

So, um dem Ganzen ein bisschen praktisch auf den Grund zu gehen, eine kleine Übung für dich, die dir helfen soll,  deine Emotionen, ein bisschen besser kennenzulernen, dich damit zu befassen. 

Ich lade dich ein, die nächsten drei Wochen jedes Mal am Abend aufzuschreiben, wenn dich emotional etwas bewegt hat in deiner Partnerschaft. Wenn du gemerkt hast: "Wow, heute war wieder Konflikt oder heute war wieder eine Situation, da habe ich mich nicht gut gefühlt." Gerade in Bezug auf deinen Mann oder auf deine Frau. Schreib dir auf, wenn das an diesen solchen Tagen stattfindet, schreib dir am Abend auf, wie du dich gefühlt hast.

Macht es drei Wochen lang und du wirst erkennen, was wiederholt sich immer wieder. Diese Emotionen weisen dir den Weg zu deinem inneren Kind, die weisen dir zu deinen innerlich nicht erfüllten Bedürfnissen den Weg. Es ist so wichtig, deine Emotionen kennenzulernen, das, was emotional in dir täglich lebt. Und dazu hilft dir diese kleine Übung.

Und wenn du Unterstützung suchst, aus deinem Beziehungsdrama auszusteigen, aus deiner Nichtbeziehung, eine Beziehung zu machen oder Beziehungskrisen zu beenden, dann lass uns gern persönlich darüber sprechen. Das ist mir ein Herzensanliegen, dich in deiner Situation abzuholen, um dir zu ermöglichen, eine Beziehung als emotional erwachsene Frau, als emotional erwachsener Mann auf Augenhöhe mit deinem Partner/Partnerin zu führen. 

Das soll es für heute wieder gewesen sein. Es war mir große Freude mit dir, dieses Thema zu teilen. Lass es dir gut gehen und bis zum nächsten Mal. Servus.

Schreib mir gerne hier über das Kommentarfeld, wenn du dir Unterstützung für eine Beziehung auf Augenhöhe wünscht. Ich freue mich über jeden persönlichen Kontakt. 

3 Kommentare

  • Sehr interessant vielen Dank., Ein ganz toller Beitrag
  • Hallo du,
    spät aber doch finde ich deinen Kommentar hier. Danke für deine Wertschätzung.

    lg Stefan

  • Es hat mich innerlich zerrissen. Natürlich nimmt man Gefühle mit aus dem Elternhaus. Aber man denkt doch trotzdem noch.. Ich habe eine Beziehung hinter mir. Anscheinend such ich dominante Partner. Werde aber damit nicht glucklich

Was denkst du?