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In dieser sehr persönlichen Podcastfolge spricht Stefan offen mit seiner Frau Katharina über seinen früheren Schmerzpunkt: emotionale Abhängigkeit in der Beziehung. Er schildert, wie er als junger Mann unbewusst aus seinem bedürftigen inneren Kind heraus handelte, in ständiger Angst, verlassen zu werden. Durch die Arbeit mit dem inneren Kind ist er aus dieser Abhängigkeit herausgewachsen – hinein in einen bewussten, erwachsenen Umgang mit Nähe, Autonomie und Beziehung. Diese Folge lädt ein, die eigene emotionale Reife zu reflektieren und zeigt, was echte Verbindung ausmacht.
Wenn du aus emotionaler Abhängigkeit auch raus wachsen willst, dann lass uns im ersten Klarheitsgespräch darüber ganz persönlich sprechen: https://www.stefanpeck.com/termin/
In dieser Folge des „Heile dein inneres Kind“-Podcasts nehmen Katharina und ich dich mit in ein sehr persönliches Gespräch. Es ist Teil unseres neuen Formates, bei dem wir uns gegenseitig unbequeme, ehrliche Fragen stellen – unvorbereitet, offen und direkt aus dem Leben. Heute stellt mir Katharina eine Frage, die mich mitten in meine Geschichte mit dem inneren Kind führt:
Aus welchem inneren Kindanteil bist du in Beziehungen herausgewachsen?
Diese Frage trifft bei mir direkt ins Herz. Denn wenn es um Beziehungen geht – speziell Liebesbeziehungen – liegt da mein größter Schmerzpunkt. Und zwar lange Zeit völlig unbewusst.
Das bedürftige Kind in mir
Als ich zurückschaue, sehe ich ganz deutlich, dass ich früher in Beziehungen aus einem tief bedürftigen inneren Kind heraus gehandelt habe. Da war dieser kleine Junge in mir, der voller Sehnsucht nach Verbindung war. Meine Mama ist gestorben, als ich fünf Jahre alt war. Und obwohl es in dieser Folge nicht um diese Geschichte im Detail geht, ist sie doch die Wurzel dieses Bedürfnisses: Wo bist du, Mama? Ich brauche dich! Bitte verlass mich nicht.
Ich habe das in Beziehungen immer wieder unbewusst abgespult. Vor allem bei sehr autonomen Frauen – die sich durch meine Bedürftigkeit schnell eingeengt fühlten. Oft schon in der Verliebtheitsphase. Und dann ging es los: Rückzug, Distanz, das Gefühl, „ich bin zu viel“. Für mich war das jedes Mal Alarmstufe Rot.
Ich klammerte, wollte Nähe erzwingen, hielt fest – wie an einem Rettungsseil. Innerlich war ich in Panik.
Der Wendepunkt: Wo ich reingewachsen bin
Katharina fragte mich dann: Und was hat sich verändert? Wo bist du rausgewachsen?
Ich würde es eher so sagen: Ich bin in etwas Neues reingewachsen. Nämlich in mein erwachsenes Selbst. Der Mann in mir hat heute die Fähigkeit, diese alten Muster zu erkennen, bewusst zu machen – und sich darum zu kümmern.
Das bedeutet nicht, dass mein inneres Kind nie wieder auftaucht. Natürlich gibt es auch heute Momente, in denen alte Muster versuchen, die Führung zu übernehmen. Aber ich bin nicht mehr komplett identifiziert damit. Ich bin nicht mehr ausgeliefert.
Heute kann ich streiten – früher war ich gelähmt
Ein gutes Beispiel dafür: Heute kann ich mit Katharina streiten. Und ich halte das auch aus. Das klingt vielleicht seltsam, aber das war früher für mich unmöglich. Konflikte bedeuteten: Rückzug, innere Panik, tagelanges Grübeln, depressive Phasen. Ich war voll im Kind, ohne es zu merken.
Heute merke ich: Ich bin da geblieben. Ich kann im Streit in Kontakt bleiben – mit mir und mit Katharina. Und das ist so ein großer Unterschied. Ich bin handlungsfähig. Ich verliere mich nicht mehr.
Was mich heute handlungsfähig macht
Katharina wollte wissen, was genau mich heute handlungsfähig macht. Ihre Frage: Was lässt dich heute diese Reibung halten, ohne in Alarm zu verfallen?
Meine Antwort: Ich kann mit meinem inneren Kind in Kontakt treten. Wenn in mir das alte Gefühl aufkommt – „Ich bin wieder alleine“, „Ich bin nicht wichtig“, „Ich muss es alleine schaffen“ – dann kann ich präsent bleiben. Ich kann mich innerlich an die Hand nehmen. Ich bin nicht mehr nur dieser verletzte Junge, sondern auch der erwachsene Mann, der da ist.
Und: Ich kann Katharina als eigenständigen Menschen sehen. Ich brauche sie nicht, damit ich mich ganz fühle. Ich will sie – aber ich brauche sie nicht. Und das verändert alles.
Von emotionaler Abhängigkeit zur echten Verbindung
Früher war es so: Wenn ich mir selbst meine Eigenständigkeit nicht erlaubt habe, konnte ich sie auch Katharina nicht zugestehen. Wenn sie ihr Ding gemacht hat, war das für mich eine Bedrohung. Ich dachte: Dann bin ich wieder allein.
Heute weiß ich: Ich bin ein Mensch, der sowohl Nähe als auch Freiheit braucht. Ich kann beides halten – und dadurch kann ich auch Katharinas Freiheit halten. Das macht uns beide frei. Ich bin kein Kind mehr, das klammert, weil es Angst hat. Ich bin ein Mann, der Verbindung lebt, ohne sich selbst zu verlieren.
Eifersucht war nie Eifersucht – sondern Unsicherheit
Ich erinnere mich an die ersten Monate mit Katharina. Sie ist eine sehr eigenständige Frau. Und wenn sie mit anderen Männern getanzt oder einfach ihr Leben gelebt hat, war ich schnell in Eifersucht. Heute weiß ich: Das war gar keine echte Eifersucht. Das war mein inneres Kind, das in Panik geraten ist. Was, wenn sie mich verlässt? Was, wenn ich wieder allein bin?
Diese Gefühle sind nicht komplett verschwunden – aber sie haben nicht mehr die Kontrolle. Heute gibt es eine innere Basis von Sicherheit in mir. Ich weiß: Selbst wenn es weh tun würde – ich würde nicht untergehen.
Beziehung auf Augenhöhe – ohne emotionalen Handel
Katharina brachte es auf den Punkt: Ich brauche dich nicht – aber ich will dich.
Dieses Gefühl ist der Unterschied zwischen emotionaler Abhängigkeit und echter, freier Verbindung. Früher dachte ich: Ich brauche dich, damit ich mich geliebt fühle. Heute weiß ich: Ich bin liebenswert, auch wenn du gerade nicht da bist.
Und ja – manchmal spiele ich dieses Gedankenexperiment: Was wäre, wenn Katharina morgen gehen würde? Natürlich würde mich das tief treffen. Ich würde traurig sein. Aber ich würde nicht mehr zerbrechen. Ich würde es überleben. Denn ich weiß heute, dass ich nicht allein bin – auch wenn ich alleine bin.
Freiwillig, frei und voller Ja
Unsere Beziehung basiert heute auf einem täglichen Ja. Aber es ist ein freies Ja. Kein Vertrag, der aus Angst gemacht wurde, kein Deal zur gegenseitigen Absicherung. Sondern ein Commitment aus freiem Willen. Und ja – es gibt eine Basis. Eine Sicherheit, dass wir gemeinsam wachsen wollen. Aber das funktioniert nur, weil ich nicht mehr aus emotionaler Bedürftigkeit handle.
Früher war das Commitment oft ein fauler Kompromiss: Ich bleibe, damit ich mich sicher fühle. Ich bleibe, weil ich Angst habe, allein zu sein. Heute bleibe ich, weil ich will.
Fazit: Was sich durch innere Kindarbeit verändert hat
Wenn du dich selbst in meinen Worten wiederfindest, wenn du dieses Klammern, diese Angst, dieses „Ich bin zu viel“ kennst – dann möchte ich dir sagen: Es geht anders. Und es beginnt in dir.
Die Arbeit mit meinem inneren Kind hat mir ermöglicht, diese alten Muster zu erkennen, zu halten und langsam zu verändern. Ich habe gelernt, mich selbst zu lieben, ohne mich über die Liebe von außen zu definieren.
Heute führe ich eine Beziehung, die auf Verbindung und Freiheit basiert. Und das war nur möglich, weil ich mein inneres Kind an die Hand genommen habe.
Wenn du auch spürst, dass du dich nach so einer Beziehung sehnst – nach einer Beziehung, in der du dich nicht mehr klein machst oder verlierst – dann ist die Arbeit mit deinem inneren Kind vielleicht genau dein nächster Schritt.
Was denkst du?